Viele Rasenflächen machen im Frühjahr einen recht traurigen Eindruck. Moos breitet sich aus und das Gras "mickert" vor sich hin. Ausgedehnte gelbe oder braune Stellen lassen das satte Grün des Teppichrasens vermissen.
Ursache ist hierfür das milde und regenreiche Winterwetter. Hierdurch kommen die Graspflanzen nicht mehr vollständig zur "Winterruhe" und sind bei anhaltender Feuchtigkeit im Winter anfällig für Pilzkrankheiten. Wird im Herbst eine übertriebene starke Pflege betrieben, z. B. zu tiefes vertikutieren, entstehen umfangreiche Verletzungen an den Gräsern, die Eintrittspforten für Pilzkrankheiten darstellen.
Das Wetter werden wir auch künftig nicht ändern können, aber durch gezielte Düngung und Pflege sind derartige Infektionen in Grenzen zu halten. Im Frühjahr, wenn die Rasenflächen abgetrocknet und begehbar sind, sollten Sie nicht zu tief, aber gründlich vertikutieren, damit alter, abgestorbener Rasenfilz entfernt wird.
Bei bindigen Böden, die einen hohen Anteil an Ton oder Schluff haben, ist auch das Aufbringen einer etwa 1cm dünnen Schicht aus groben Rasensand günstig. In vielen Gärten werden Rasenflächen von dichten Hecken umgeben. Derart eingeschlossene Lagen bleiben länger feucht, bieten Pilzkrankheiten gute Bedingungen und sind damit Problemstandorte für Rasen.
Grundsätzlich sollte ein Kalken der Fläche im Herbst unterbleiben, da zu hohe pH-Werte bestimmte Pilzkrankheiten fördern. Ohnehin ist das regelmäßige Kalken von Rasenflächen werder sinnvoll noch notwendig.
Rasenflächen müssen regelmäßig mit einem Rasenlangzeitdünger versorgt werden. Die Frühjahrsdüngung (März/April) sollte stickstoffbetont sein, die Sommerdüngung (Juni - August) kann und die Herbstdüngung (September/Oktober) muss kaliumbetont sein.
Maria Andrae
Gartenfreund # 3 März 2008