Die neue „Süße“       =    STEVIA

1. Stevia -  was ist das?       Sample Image        Sample Image

Ihr botanischer Name lautet: Stevia rebaudiana. Sie ist eine Strauchpflanze, die ursprünglich aus Paraguay kommt. Sie wird auch Süßblatt, Süßkraut oder Honigkraut genannt. Vor vielen Jahrhunderten nutzten südamerikanischen Ureinwohner ihre Blätter, um Tee damit zu süßen. Nach Europa kam die Stevia wesentlich später, Ende des 19. Jahrhunderts, wurde sie erstmals wissenschaftlich untersucht. Seit dem 3.12.2011 ist die Nutzung als Süßstoff auch in den EU-Ländern zugelassen. Wir finden sie unter der Nummer E 960 auf der Liste der Zusatzstoffe.

2. Süßer als wie Zucker?

Stevia enthält sogenannte Glykoside, süß schmeckende Moleküle (Steviosid). Als Extrakt ist seine Süßkraft bis zu 300-mal stärker als die des Zuckers.

3. Süßen ohne Kalorien

Stevia süßt ohne Kalorien und ist damit zunächst für alle interessant, die mit Übergewicht zu kämpfen haben. Auch Diabetiker profitieren von ihr, da sie keine Kohlenhydrate enthält und somit keine Blutzuckerschwankungen auslöst. Ebenso schützt sie die Zähne vor Karies, da sie den Zahnbelag hemmt. Im Grunde besitzt sie keinen der Nachteile, die Zucker mit sich bringt.

4. Wie unbedenklich ist Stevia?

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft nun den Stevia-Süßstoff bei einer Tageshöchstdosis von 4 mg pro Kilogramm Körpergewicht als unbedenklich ein. Dies entspricht bei einem 60 kg schweren Menschen einer Zufuhr von 240 mg. Daher muss die Lebensmittelindustrie bestimmte Höchstmengen bei der Verwendung des Süßstoffs in Lebensmitteln einhalten. Dennoch könne die Tageshöchstdosis vor allem bei Kindern leicht überschritten werden, wenn sie viele derart gesüßte Getränke oder Lebensmittel konsumieren würden, warnen die Verbraucherschützer.

5. Wo bekomme ich Stevia und worin ist Stevia enthalt?

Erhältlich sind Stevia- Produkte bislang in Apotheken, Reformhäusern oder im Internet. Stevia gibt es in verschiedenen Formen zu kaufen: als Tabs oder Pulver, als flüssiges Konzentrat oder als getrocknete Blätter, ganz oder gerieben. Der Extrakt ist weiß, das getrocknete und geriebene Blatt grün.

Die EU hat die Steviolglykoside zum Süßen von 31 verschiedenen Lebensmittelkategorien, wie zum Beispiel alkoholfreien Erfrischungsgetränken, Speiseeis, Milchprodukten, Konfitüren, aber auch Suppen oder Nahrungsergänzungs- mitteln, zugelassen.

Manche bauen Stevia auch selbst an und nutzen die Blätter dann frisch oder getrocknet. Entsprechende Samen bekommen Sie in der Regel auch im Internet.

Doch….

Reines Stevia-Kraut darf in der EU nach wie vor nicht als Zutat in Lebensmitteln eingesetzt werden. Auch der Anbau der Pflanze als Lebensmittel bleibt in Europa vorerst verboten. Die Blätter werden als neuartige Lebensmittel eingestuft und fallen unter die Novel Food-Verordnung. Grund für die fehlende Zulassung: Steviablätter können je nach Herkunft unterschiedliche Anteile an süßenden Stoffen wie auch an Begleitstoffen enthalten.

Doch …

Als Zierpflanze kann man Stevia rebaudiana in Gartencentern und Gärtnerei bekommen. In ihrer Heimat Südamerika wächst Stevia als mehrjährige krautige Pflanze bis zu einem Meter Höhe. Bei uns wird sie überwiegend als einjährige Pflanze kultiviert, liebt einen sonnigen, geschützten, warmen Standort, ist entsprechend frostempfindlich und kann nicht im Freiland überwintert werden. Neben den fertigen Pflanzen werden Stecklinge und Samen angeboten, wobei Stecklinge gut angehen, Samen hingegen schlecht keimen sollen.

 

6. Wie dosiere ich Stevia?

 Getränke damit zu süßen ist am einfachsten. Die getrockneten Blätter würzen Tee, für Kaffee eignen sich Tabs sicher besser. Beim Backen muss man allerdings mit Einschränkungen rechnen,  da Zucker ein höheres Volumen hat. Nutzer raten, die fehlende Masse durch Mehl, geriebene Nüsse, Haferflocken und ähnliches auszugleichen, aber das ist eine Frage des Ausprobierens. Es gibt Backbücher und Rezepte mit Stevia, an denen man sich orientieren kann. Außerdem werden die Backwaren nicht so braun werden wie mit Zucker. Bei Saucen, Cremes oder Füllungen und sonstigen Speisen, die nur etwas Süße brauchen, sind die Einschränkungen nicht so gravierend. Stevia bleibt auch bei Hitze oder in säurehaltigen Lebensmitteln stabil und verliert ihre Säure nicht. Achtung! Zucker konserviert und sorgt dafür, dass die Frucht geliert, dies kann Stevia nicht. Ein Fruchtmuse kann man mit Stevia süßen und entsprechend eindicken, aber das Mus ist dann nur wenige Tage haltbar. Da der Hauptinhaltsstoff der Stevia, das Steviosid, eine so hohe Süßkraft hat, braucht man nur geringe Mengen. Alles andere ist Erfahrungssache. Da sich die Konzentration von Produkt zu Produkt stark unterscheiden kann, gibt es hierzu keine verbindlichen Angaben. Auf manchen Verpackungen ist angegeben, wie viel Stevia man bräuchte, um eine bestimmte Menge an Zucker in einem Rezept zu ersetzen. Probieren Sie einfach aus.

7. Wie bewahre ich Stevia auf?

Unabhängig davon, für welche Form Sie sich entschieden haben, ob Tab, Pulver oder getrocknete Blätter, gilt für Stevia dasselbe wie für vergleichbare Produkte: am besten trocken, dunkel und eher kühl lagern. Dann hält sich Stevia einige Jahre.

Diese Informationen sind ohne Gewähr. Neue Richtlinien, Verordnungen und Informationen finden Sie laufend im Internet. Geben Sie nur Stevia ein und schon sind Sie auf den neusten Stand…….